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MenschenBilder

Die Abbildung des Menschen in der Kunst ist so alt wie die Kunst selbst. Davor, in der archaischen Vorstufe des Bewusstseins konnte das körperliche Abbild noch nicht gedacht, sondern nur emotional geschaut werden. Kunst braucht eine rationale Ebene, sonst bleiben die bildenden Prozesse im Unbewussten.     

Erst im Zustand des Bewussten konnte ein Bild des Menschen entworfen werden. Dieses Abbild ist entweder Zeichen des individuellen, persönlichen Ausdrucks oder intuitives Symbol einer kollektiven Kultur. Als eine uns leitende Kraft sind diese Zeichen und Symbole für mich als Künstler Bindeglieder zwischen meiner konkreten Sinneswahrnehmung (Körper) und den daraus entspringenden Ideen (Geist).

Aus dem unmittelbaren Erleben der körperlichen Sinne formiert sich das künstlerische Hilfsmittel schlechthin, die Phantasie. So verliert der Künstler seine ganzheitliche Weltsicht nicht aus dem Sinn.

Die Sinne gehören zum Körper und bewegen sich mit ihm. Diese Bewegung ist der Ausdruck für das Leben selbst, in ihr finde ich meine Identität. Diese Identität entfaltet sich nur in einer steten Veränderung. Ich werde nur durch das, was ich nicht bin, zum Subjekt. Mein Körper ist eine Wirkungseinheit in sich, obwohl er in einem übergreifenden Wirkungsbereich mit Natur, Gesellschaft und Geschichte mehr sein kann als einzig er selbst.

In meinen Thema "Menschenbilder" geht es mir um die ästhetische Objektivierung dieses menschlichen Seins. Neben der Meditation wird gerade in der künstlerischen Produktion die Trennung zwischen Körper und Geist am deutlichsten aufgehoben.

Eine Variante dieser Arbeit sind die Porträts, die keine naturalistischen Darstellungen mehr anstreben. Es geht vielmehr um die Suche nach dem Ausdruck von intuitiven Wesenszeichen und Wesenssymbolen, einer Suche nach einer allgemeingültigen Psyche hinter den einzelnen Gesichtern. Dafür lege ich meistens den Pinsel aus der Hand und arbeite nur mit feinen und groben Spachteln. 

In einer anderen Herangehensweise geht es mir hauptsächlich um eine Auseinandersetzung mit dem archaisch- mythologischen Menschenbild. Der Mensch als Maß aller Dinge, der sich im Ausdruck seiner Spiritualität offenbart.

 

Kreide auf Papier, 40 X 60 cm

Neben der Acrylfarbe ist auch das Aquarell, wegen seiner Durchsichtigkeit,  hierbei eine meiner bevorzugten Arbeitsvarianten.

Das Thema „Menschenbild“ ist für mich der Versuch im jedem Schöpfungsprozess aufs Neue zu einer Einheit von zeitbedingtem Zeichen und raumbedingter Idee zu kommen. Es symbolisiert die zwei Gesichter der Seele, die Mythos und Logos aufeinander beziehen.